Читать книгу Schatten über Adlig-Linkunen. Kriminalerzählung онлайн
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Sie stiegen von ihren Pferden ab und wollten gerade das Verwalterhaus betreten, als der Arzt seinerseits aus dem Haus trat. Markowski war ein kleiner humorvoller Mann. Sein lockiges Haar war weiß geworden, denn er war auch nicht mehr der Jüngste. Eine ordentliche Frisur zierte selten sein Haupt, meist stand die Lockenpracht zu Berge oder war zerzaust. Über der Oberlippe wuchs ein kräftiger, weißer Schnurrbart, der oft so lang war, dass er ihm über den Mund reichte. Viktor Markowski war mit Wilhelm-Antonius befreundet und aß des Öfteren bei Familie Kokies zu Abend. Seine Frau war schon vor Jahren verstorben und Kinder hatten die beiden keine. Maria konnte bei den gemeinsamen Abendessen beobachten, wie geschickt der Mann seine Suppe trotz des riesigen Schnurrbartes in seinen Mund balancierte, dennoch blieb es nicht aus, dass sich hin und wieder ein Stückchen Gemüse oder Kartoffel in den Barthaaren verfing. Markowski hatte es sich wohl deshalb zur Angewohnheit gemacht, zwischendurch mit dem rechten Handrücken über den Mund zu fahren. Sein Gesichtsausdruck war stets freundlich, seine Augen strahlten ein Lächeln aus und seine Anekdoten, die er zum Besten gab, waren eine beliebte Abendunterhaltung.