Читать книгу Schatten über Adlig-Linkunen. Kriminalerzählung онлайн
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Es war ein für Ende November außergewöhnlich sonniger Tag, als Franz Perloff am frühen Nachmittag die Klingel am Hauptportal des Herrenhauses in Adlig-Linkunen betätigte. Der Butler öffnete und fragte: „Sind Sie Herr Perloff?“
„Der bin ich. Herr Kokies hat mir einen Termin für heute zwei Uhr Nachmittag geben lassen.“
Den Grund seiner Vorladung nannte er nicht, weil er annahm, der Butler wisse es ohnehin. „Bitte treten Sie ein, ich werde Sie melden.“
Perloff folgte Doepius in die Eingangshalle. Der Butler verlor zwar nicht allzu viele Worte, aber an seinem freundlichen Lächeln merkte Perloff, dass er willkommen war. Die Eingangshalle wirkte trotz ihrer Größe fast schon gemütlich. Sie war in hellen Holztönen gehalten; zwei Treppen führten in leichtem Schwung auf der dem Hauptportal gegenüberliegenden Seite nach oben zu einer Empore. Sowohl diese wie auch die Treppen zierten kunstvoll gedrehte schmiedeeiserne Geländer. Die Empore erstreckte sich über drei Seiten der Halle. Von dem unteren Teil der Halle gingen zahlreiche Türen zu anderen Bereichen des Herrenhauses. Dennoch war genügend Platz an den Wänden, um bequem gepolsterte Stühle und kleine Sessel aufzunehmen. Außerdem hingen etliche in Öl gemalte Portraits mit wunderschönen Rahmen an den Wänden: die Ahnengalerie der Familie Kokies. Überall standen wie zufällig platziert, kleine Tischchen und Säulen, auf denen sich Vasen mit frischen Blumen befanden. Im November frische Blumen zu haben, bedeutete, dass das Gut ein großes und beheiztes Gewächshaus besaß, ein Luxus, der auf Friederikes Liebe zu bunten Blumen beruhte. In der Tat wirkte dadurch die Halle freundlicher und heller.