Читать книгу Grenzgänge. Der 25. Kappe-Fall. Kriminalroman (Es geschah in Berlin 1958) онлайн
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Schritte polterten die Treppe herab, die Haustür wurde aufgerissen. Ein baumlanger junger Mann wollte an ihr vorbeistürmen. Sie hielt ihn am Ärmel fest. «Herr Losinski?», fragte sie.
Überrascht blickte er auf sie hinab. «Ja, bitte?»
«Ich möchte zu Fräulein Menzel.»
Sein Befremden wuchs sichtlich. «Die ist nicht da», sagte er barsch und wollte gehen, nicht ohne die Frau, die noch immer seinen Arm umklammerte, mit einem gewissen Misstrauen zu betrachten. «Was wollen Sie denn von ihr?»
«Ich bin ihre Mutter.»
Er schien zu erschrecken. «Sie ist trotzdem nicht da», sagte er ablehnend, doch immerhin eine Spur höflicher.
«Und wann kommt sie wieder?»
«Keine Ahnung.» Es war klar, dass er an einem Gespräch mit ihr nicht interessiert war.
«Sie wohnen doch mit ihr in derselben Wohnung!»
Moralische Skrupel waren Charlotte fremd. Aber wenn eine bildhübsche 25-jährige Frau und ein Mann, der nur ein wenig älter sein konnte, gemeinsam in einer Zweieinhalbzimmerwohnung lebten, sah das nach einer engeren Beziehung aus.