Читать книгу Grenzgänge. Der 25. Kappe-Fall. Kriminalroman (Es geschah in Berlin 1958) онлайн
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«Wenn Sie mir keine Auskunft geben wollen, muss ich mich wohl an die Polizei wenden», sagte Charlotte.
Er erschrak. «Lassen Sie das lieber sein!», sagte er halblaut und ein wenig drohend, wie ihr schien. «Sie bringen uns in Teufels Küche!»
DREI
IM GRUNDE gefiel Oberkommissar Otto Kappe die Frau, die vor ihm saß. Als Frau jedenfalls: eine schlanke, aber keineswegs magere Mittdreißigerin mit rötlich getöntem Haar, das nicht ganz so akkurat frisiert war, wie es zu der eleganten Erscheinung der Dame und ihrer teuren Kleidung gepasst hätte. Auch die leicht verschmierte Schminke um ihre braunen Augen verriet etwas von dem Kummer, den sie berechtigt war zu zeigen. Vielleicht zeigte sie ihn etwas zu deutlich, wie Kappe in einer Aufwallung von Misstrauen empfand. Etwas störte ihn an dem Bild der untröstlichen Witwe. Spielte sie ihm etwas vor? Hatte sie den Stuhl vor seinem Schreibtisch mit Absicht so weit nach hinten gerückt, dass er ihre wohlgeformten Beine unbedingt wahrnehmen musste, oder war das nur die Haltung einer selbstsicheren Person, die sich ihrer Wirkung bewusst war?