Читать книгу Grenzgänge. Der 25. Kappe-Fall. Kriminalroman (Es geschah in Berlin 1958) онлайн
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«Na gut, das finden wir ja alles in den Unterlagen», sagte er, was sie zu erstaunen schien.
Irritiert fragte sie: «In welchen Unterlagen?»
«Sagten Sie nicht, Sie hätten das Anerkennungsverfahren für politische Flüchtlinge absolviert? Außerdem muss Ihr Mann ja beim Finanzamt und bei einer Versicherung gemeldet sein. Das ist also kein Problem.»
Ihre unsichere Miene verriet Kappe, dass es eines werden konnte. «Bei welcher Krankenkasse war er denn versichert?», erkundigte er sich vorsichtshalber.
Sie hob die Schultern. «Er war nie krank.»
Kappes Hände umfassten die Schreibtischkante. «Wollen Sie damit andeuten, er sei nicht versichert gewesen?»
Sie riss die Augen weit auf. Die verlaufene Schminke gab ihrem tragischen Blick zugleich etwas Dämonisches. «Um so etwas habe ich mich nie kümmern müssen», entgegnete sie.
Kappe glaubte, eine Spur von Arroganz herauszuhören, die ihn erboste. «Aber Steuern wird er doch wohl gezahlt haben!», stellte er in einem Ton fest, den er bisher sorgsam vermieden hatte – und der bei ihr schlecht ankam.