Читать книгу Grenzgänge. Der 25. Kappe-Fall. Kriminalroman (Es geschah in Berlin 1958) онлайн
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Im gleichen herablassenden Ton sagte sie: «Wie ich bereits andeutete, habe ich mich um so etwas nie kümmern müssen.»
«Sie haben keine eigenen Einkünfte?»
Sie zögerte. «Nein, nicht direkt. Ist daran etwas auszusetzen?»
«Natürlich nicht. Welcher Tätigkeit ist Ihr Mann nachgegangen?»
«Er ist … er war Künstler. Er … hat gemalt.» Sie schnäuzte sich umständlich. «Seine graphischen Arbeiten fanden bei Sammlern reges Interesse.»
«Er hat also nicht in seinem Beruf als Volkswirt gearbeitet, sondern von der Malerei gelebt?», vergewisserte sich Kappe.
«Ja. Er hat hin und wieder etwas verkauft. Nötig war das eigentlich nicht, wir haben ja die Unterstützung meiner Familie.» Ihr Blick erschien ihm jetzt beinahe treuherzig. «Ich entstamme einer wohlhabenden Reederfamilie. Besonders der Hamburger Zweig ist recht vermögend.»
«Ich verstehe», sagte Kappe, obwohl er keineswegs verstand, welches Glück manchen Leuten beschieden war. Eine reiche Familie, keine Steuern und ein bisschen Farbenkleckserei, ein Häuschen im Grünen, ein Auto und eine schöne Frau – da kam kein gewöhnlicher Kriminalbeamter mit. Obwohl sich wenigstens seine Gertrud vor so einer Schmarotzerin nicht zu verstecken brauchte. Es gab genügend Männer, die ihn mit Recht um sie beneideten. «Na schön. Auf Ihre Vermögensverhältnisse kommen wir noch zurück», sagte er. «Wenden wir uns der äußerlichen Beschreibung Ihres Mannes zu. Wie groß war er?»