Читать книгу Grenzgänge. Der 25. Kappe-Fall. Kriminalroman (Es geschah in Berlin 1958) онлайн
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«Zahnarzt?», fragte sie gedehnt zurück. «Was soll das nun wieder? Er hatte gesunde Zähne und brauchte keinen Zahnarzt!»
Kappe lehnte sich auf seinem Stuhl zurück. Allmählich wurde die Angelegenheit mysteriös. Ein malender Volkswirt ohne Papiere, der keine Steuern zahlte und keinen Zahnarzt benötigte. Hatte es diesen Mann überhaupt gegeben? Wenn nicht – um wen handelte es sich dann bei der Leiche?
Immerhin hatte der Tote eine trauernde Witwe hinterlassen, die leibhaftig und nicht ohne Attraktivität vor ihm saß und deutliche Anzeichen von Unmut verriet. Zu ihrem Alibi für den vergangenen Abend hatte er sie noch nicht befragt. Es war überhaupt allzu viel offen in diesem Fall, für den die Mordkommission bis jetzt nur deshalb zuständig war, weil er Bereitschaft gehabt und die ersten Untersuchungen am Auffindungsort der Leiche geführt hatte. Weshalb wartete er nicht einfach das Ergebnis der Obduktion ab? Der Brand war ein bedauerlicher Unfall, um den sich die Gutachter der Versicherung kümmern würden. Dass es eine Lebensversicherung von Ronald Roeder zugunsten seiner Frau und eine Police für das Haus gab, hatte Verena Roeder ihm noch in der Nacht am Brandort bestätigt. Da sie noch nicht genau gewusst hatte, wo sie unterkommen würde, hatte er sie für den Nachmittag zu einer ersten Befragung ins Landeskriminalamt bestellt.