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Scheiße auch. Sie starren ins Bad: das schorfige Blut auf den Fliesen wie an Zähnen. Und jetzt?
Kofferraum, sagt er. Was sonst.
Wer fährt?
Wir schauen Ava an – alle drei betrunken, wie so oft, träge am Tag, und nachts hellwach. Bin es so elend leid.
Was?, keucht sie. Nein, das läuft nicht!
Also entschieden.
Komm mit ins Gästeklo, sagt Johann. Ich putz dir schnell den Mund ab.
FÜNF
Ava am Steuer, Ruth neben ihr – ich und Johann kleben am Rücksitz und bewegen uns kaum. Holprig lenkt sie das Taxi vom Bordstein, der zweite Gang knirscht; dann gleiten wir zur Kreuzung und biegen nach links in die Ringstraße ein.
Uhrzeit: 5:14.
Du fährst wie ne gesengte Sau, ruft Johann nach vorn, nippt am letzten oder am ersten Konterbier.
Mann, ich hatte eine Stunde auf dem Übungsplatz, mit Papa, und sechs Fahrstunden.
Wir lachen sie aus.
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Dann der Flow … Wenn die Laternen im Takt der Musik vorbeiziehen mit diesem Heiligenschein aus Dunst. Wir hören Radio, irgendeinen Chillout-Sender, während die Vögel auf den Strommasten hocken und es mit jedem Kilometer heller wird: Sonnenaufgang, erst trübe, schmierig wie Butter auf Papier, dann grell! Wir ziehen die Köpfe ein. Der Regen glitzert, kleine Pfützen auf dem Asphalt. Ein Sonntag, an dem die Leute ausschlafen, später beim Bäcker die Brötchen holen fürs gemeinsame Frühstück.