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Wir hocken am Frühstückstisch, es ist nach neun; im Ofen diese billigen Aufbackbrötchen, die Kaffeemaschine röchelt vor sich hin. Keiner sagt etwas, bis ich das Schweigen breche: Wo wart ihr gestern?
Um die Häuser gezogen, meint Johann, der aufsteht, die Klappe öffnet, das heiße Blech mit dem Spültuch herausnimmt. Dampfend. Heiß!
Sicher, ich meinte … ach egal. Ich sehe ihm dabei zu, wie er die Brötchen einzeln in eine Bastschale legt, dann auf den Tisch stellt. Bedient euch. Ruth greift zu, ich greife zu – Ava hält die Hände im Schoß, schaut nicht auf. Er nimmt sich selbst eins, zersäbelt es in zwei Hälften und streicht Butter und die Marmelade drauf. Beißt rein.
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Erzähl uns von dir … Ruth will sie aufmuntern. Liest du denn gern?
Was?, fragt Ava.
Na, welche Bücher kennst du?
Keine Ahnung.
Lass dir Zeit.
Wir warten, während sie an diesen Puffärmeln zerrt.
Sag schon, herrsche ich sie an – und Ava ruckt hoch: Gestern hat mich das klare Porzellanweiß ihrer Augen fasziniert, dieses Zerbrechliche, und ihr hoffnungsfrohes Lächeln. Heute sind sie stumpf, gerötet und verquollen. An Daumen und Zeigefinger ist schwarzer Nagellack abgeblättert. Ja, beginnt sie, plötzlich ganz ruhig: Harry Potter.