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»Und wohin?«
»Na, nach Almería natürlich. Zurück nach Hause.«
»Dann mach das doch. Ein Auto hast du doch.«
»Ja, aber nicht das alleinige Sorgerecht. In dem Moment, wo ich hier verschwinde, was meinst du, was Leon dann macht. Ich hab dann den einzigen Sprößling der stolzen Familie von Dingsda gekidnappt.«
Natascha grinste. »Wie heißt die Familie noch gleich?«
»Du Luder«, antwortete Soledad. Sie wusste genau, dass Natascha bloß Soledads ulkige Aussprache hören wollte. Aber dann lächelte sie auch.
»Ernsthaft«, fuhr Natascha fort. »Du hast so einen geilen Akzent. Mein russischer ist einfach nur dunkel und schwerfällig. Aber dein Deutsch klingt gleichermaßen niedlich und geil. Allein die Sache mit dem E am Anfang! Oder dein R, man hört förmlich, wie deine Zungenspitze dabei flattert. Was meinst du, was das für Phantasien anregt. Endgeil. Ich kenne einen, der würde schon dafür zwanzig Euro blechen, nur um dir zuhören zu dürfen ...«
Soledad winkte ab. Ja, das E. Wenn sie Worte wie »Stern« oder auch »Spanien« sagte, sprach sie die immer als »Es-tern« oder »Es-panien« aus. Darüber hatte sich schon Leon aufgeregt. Anfangs hatte er das noch so herrlich exotisch gefunden, am Ende war er nur noch genervt davon gewesen. Und mit ihren langen schwarzen Haaren war es dasselbe gewesen. Zuerst hatte er es klasse gefunden, ihr beim Haarewaschen zuzusehen - Männer! Aber ab und an verlor sie auch mal eines, das war nur normal, und das zeichnete sich in der weißen Wanne immer so ab wie ein feiner Riss in dem noch feineren Porzellan. Das hatte Leon für ein gemeinsames Zusammenleben nicht nützlich gefunden.