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Bildete ich mir das alles nur ein? Konnte es sein, dass er wirklich mich meinte, oder hatte er vielleicht doch jemanden direkt hinter mir im Visier? Wahrscheinlich ist es so, versuchte ich meinen hämmernden Herzschlag unter Kontrolle zu bringen. Ich schaffte es schließlich, den Blick niederzuschlagen und endlich wieder einen Atemzug zu nehmen. Doch ich musste wieder aufblicken und sah, erneut den Atem anhaltend, wie das längst gespeicherte Gesicht mit dem unwesentlichen Anhängsel dieses schlanken, sich anmutig bewegenden Körpers – Hab ich wirklich anmutig gedacht in Zusammenhang mit einem Jungen? – auf mich zukam.

Seine wunderschönen braunen Augen waren, es war unverkennbar, auf mich geheftet. Meine Gedanken begannen wieder sich zu überschlagen. Wenn er mich nun ansprechen würde, was sollte ich dann bloß sagen, ohne profan rüberzukommen, ohne diesen Moment kaputt zu machen? Mir wurde abwechselnd heiß und kalt und der Gedanke an Flucht meldete sich. Manchmal ist es besser, einen perfekten Moment einzufangen und wie einen Schatz mit sich fortzunehmen. Nur ein einziges dumm gewähltes Wort oder eine Geste konnte alles wieder zerstören und so bliebe wenigstens die Illusion, einen perfekten Menschen getroffen zu haben, von dem man mit all den ihm angedichteten Wunschattributen träumen konnte. Aber meine Füße waren wie am Boden festgeklebt. Ich verharrte wie ein Reh im Scheinwerferlicht, vom Licht geblendet und zu keiner Bewegung mehr fähig. Und hätte ich einen Fuß vom Boden lösen können, wären mir ohne Zweifel die Beine weggesackt. Nur mein verkrampfter Klammergriff um die Haltestange verhinderte das in diesem Moment. Ich hatte das verstörende Gefühl, gefunden zu haben, was ich unbewusst schon immer gesucht hatte.

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