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Kappe und Galgenberg blieb nichts anderes übrig, als von dannen zu ziehen und erst draußen auf der Straße zu überlegen, wie Reschkes Drohung zu bewerten war.

«Hat er wirklich Dreck am Stecken und will uns hindern, weiter gegen ihn zu ermitteln?», fragte sich Kappe. «Oder habe ich ihn mit meiner Schilderung an seiner empfindlichsten Stelle getroffen, seiner Ehre?»

Galgenberg wurde philosophisch. «Wer will es wissen, ob sich die Fische küssen? Über Wasser tun sie’s nicht, und unter Wasser sieht man’s nicht.»

Sie marschierten zum Rüdesheimer Platz, um mit der U-Bahn zur Schwester der Klodzinski zu fahren, einer gewissen Margot Tänzer, die ihren bisherigen Recherchen zufolge als Verkäuferin bei Karstadt am Hermannplatz beschäftigt war.

«Karstadt, det is doch wat!» Galgenberg geriet ins Schwärmen.

1929 eröffnet, hatte sich das Kaufhaus an der Schnittstelle der Bezirke Kreuzberg und Neukölln schnell zu einer stadtbekannten Attraktion entwickelt, wobei der absolute Clou die Dachterrasse war, auf der bis zu fünfhundert Menschen Platz fanden. Bei Kaffee und Kuchen konnte man den herrlichen Ausblick auf ganz Berlin genießen. Mit dem Ausbruch des Krieges aber endete Karstadts große Zeit. Es gab immer weniger zu kaufen, vieles war rationiert, so zum Beispiel die Bekleidung, und zudem waren die meisten kriegstauglichen Männer längst eingezogen. So waren die zweite, dritte und vierte Etage des Hauses für das Angebot der wenigen Waren entbehrlich geworden, und man hatte sie an das Heeresbekleidungsamt vermietet.

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