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Thomas Bethge führte zwar ein unstetes Leben, brachte es aber als Handelsvertreter und durch verschiedene krumme Geschäfte zu einem gewissen Wohlstand. Jedenfalls hatte er bei Kriegsbeginn so viel Geld beisammen, dass er sich in Mahlsdorf ein Grundstück mit einem kleinen Häuschen kaufen konnte. Er heiratete ganz bürgerlich, doch verließ ihn 1942 seine Frau wegen eines anderen Mannes. Daraufhin stürzte er sich mit aller Kraft auf seinen Grünkramladen, sein Obst- und Gemüsegeschäft in Köpenick.

Mit den Nazis hatte er nichts im Sinn, und mit seiner Chuzpe gelang es ihm auch, sich lange Zeit vor dem Kriegsdienst zu drücken. Als man ihn Anfang 1944 doch noch zu den Soldaten holen wollte, ließ er sich von einem befreundeten Chirurgen den rechten Zeigefinger amputieren, ohne den sich kein Gewehr bedienen ließ. Er gab an, sich den Finger beim Holzhacken abgetrennt zu haben, aber die Nazis durchschauten diesen Trick und schleppten ihn vor ein Gericht, wo er wegen Wehrkraftzersetzung und Selbstverstümmelung zum Tode verurteilt wurde. Doch das war nicht alles: Er hatte auch Waren aus seinem Geschäft abgezweigt und zu Schwarzmarktpreisen verkauft und sich – was viel schwerer wog – an der Plünderung der Villa eines Nazi-Bonzen beteiligt, die von einer Bombe getroffen worden war.

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