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«Pst!», machte Kappe, denn immer öfter kamen Volksgenossen, die gegen die Nationalsozialisten gerichtete Witze erzählten, ins KZ und mussten den kleinen Spaß mit dem Leben bezahlen.

Doch Trampe ließ sich nicht aufhalten. «Ein verwundeter Soldat bittet als Sterbender, die noch einmal zu sehen, für die er sterben müsse. Als man daraufhin das Bild des Führers rechts und das Bild des Reichsmarschalls Hermann Göring links neben ihn stellt, sagt er: ‹Jetzt sterbe ich wie Christus: zwischen zwei Verbrechern.›»

Kappes Lächeln war etwas gequält. «Sei bloß vorsichtig nachher, denn es werden ein paar Verwandte da sein, die dich sofort anzeigen, wenn sie so etwas hören.»

«Warum hast du dir keine anderen ausgesucht?», fragte Trampe, merkte aber sofort, dass er den Freund mit seinen Scherzen kaum aufheitern konnte.

Bertha Kappe kam ins Wohnzimmer, um den Kaffeetisch zu decken. Nach dem Tod ihres Mannes war sie zu ihrem Sohn Hermann nach Berlin gezogen, weil es ihr in Wendisch Rietz zu langweilig geworden war. Mit dem Beginn der Bombenangriffe hatte sie sich jedoch schnell wieder in den Zug Richtung Scharmützelsee gesetzt. Den Geburtstag ihres Sohnes aber hatte sie nicht versäumen wollen. 78 Jahre alt war sie jetzt und hatte vom Land so viel an Wurst, Schinken, Mehl und Butter mitgebracht, dass der Kaffee- und der Abendbrottisch viel reichhaltiger gedeckt waren als sonst üblich und den allgemeinen Mangel fast vergessen ließen.

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