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Der Obernazi war in Kappes Augen sein Onkel Richard Börnicke, der Lebensmittelhändler en gros & en detail, der Haus und Garten in Hoppegarten an einen Wehrmachtsgeneral verpachtet hatte und mit seiner Tochter Hertha in einer Villa in Lichterfelde lebte, um es nicht so weit zu seiner Frau zu haben, die mit einer schweren Lungenerkrankung in einer Privatklinik in Wannsee lag.

«Meinst du denn, Richard, dass wir den Krieg wirklich noch gewinnen?», wollte Bertha Kappe von ihm wissen.

Trotz seiner nun schon 85 Jahre hieb Richard Börnicke mit einer solchen Kraft auf den Tisch, dass bei allen der Kaffee aus der Tasse schwappte. «Ich verbitte mir eine solche Frage! Das ist schon … das ist …» Das richtige Wort wollte ihm nicht einfallen. Deshalb gab er schnell das wieder, was er in Goebbels Sportpalastrede aufgeschnappt hatte: «Der endgültige und totale Sieg der deutschen Waffen ist sicher! Das deutsche Volk ist entschlossen, das Letzte herzugeben für den Sieg, und will aus ganzem Herzen den totalen Krieg. Und die Heimat steht mit starker, unerschütterlicher Moral hinter der Front und gibt ihr alles, was sie zum Siege nötig hat.» Auch die letzten Worte des Reichspropagandaministers kannte er auswendig: «Der Führer hat befohlen, wir werden ihm folgen. Wenn wir je treu und unverbrüchlich an den Sieg geglaubt haben, dann in dieser Stunde der nationalen Besinnung und der inneren Aufrichtung. Wir sehen ihn greifbar nahe vor uns liegen; wir müssen nur zufassen. Wir müssen nur die Entschlusskraft aufbringen, alles seinem Dienst unterzuordnen. Das ist das Gebot der Stunde. Und darum lautet von jetzt ab die Parole: Nun, Volk, steh auf, und Sturm, brich los!»

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