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Aber musste sie nicht trotzdem irgendwann zurückkehren? Dort drüben auf der anderen Straßenseite befand sich ihre Wohnung, dort drüben hatte ich die Leine an einem Straßenschild angebunden und einen Napf mit Chips danebengestellt, der sich wie durch Zauberei immer wieder leerte, ohne dass ich erfuhr, wohin der Inhalt verschwand, so sehr ich ihn auch im Auge behielt. Seit drei Tagen lief ich jetzt täglich zum Straßenschild und füllte den Blechnapf nach, in dem ich üblicherweise mein Salatdressing anzurühren pflegte. Nie entdeckte ich auch nur eine Schuppe oder ein Haar von dem gefräßigen Ding. Und natürlich glaubte ich auch nicht an dieses Hirngespinst. Es war nur eine von Katalies kleinen Verrücktheiten, die ich ihr zuliebe eine Zeitlang am Leben hielt. Genauso lange, wie Katalie brauchte, um heimzukehren.

»Wie konntest du das Mädchen nur verlieren?« Zum wiederholten Male stellte mir mein Vater diese Frage und begleitete sie wie jedes Mal mit einem fassungslosen Kopfschütteln.

Ja, wie? Hätte ich doch nur geahnt, dass Katalie von meiner Existenz wusste, dann hätte ich mich von Anfang an anders verhalten, hätte mich darum bemüht, ihr Vertrauen zu gewinnen, statt wie ein Geheimagent hinter ihr herzuschnüffeln. Doch jetzt war es zu spät, um über alternative Strategien nachzudenken. Ich musste Maiberg seine tägliche Mail zukommen lassen, und darin würde, wie auch in den vorangegangenen, auf keinen Fall zu lesen sein, dass Katalie ihre Wohnung seit nunmehr drei Tagen nicht mehr betreten hatte.

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