Читать книгу Mississippi Melange онлайн
89 страница из 96
»D-doch, das war sie«, widersprach Lasse und rückte sich den Krawattenknoten zurecht, eine Angewohnheit, die immer dann durchbrach, wenn er nervös wurde. »Sie kommt immer als erste, ganz früh am Morgen. Manchmal steht sie schon vor der Tür und wartet, wenn ich hier ankomme.«
Ich runzelte die Stirn. Lasses Antiquariat öffnete um halb neun. Eine Zeit, die ich gern verschlief, wie ich zugeben musste, und bis heute hatte ich geglaubt, dass es Katalie ganz genauso ging. Denn wenn ich um halb zehn zum ersten Mal zu ihr rübergeschaut hatte, war sie meist noch im Schlafanzug gewesen. Oder wieder? Die Kleine hatte mich also erneut reingelegt.
»Und was hat sie hier gewollt?«, fauchte ich noch immer schlecht gelaunt, obwohl mir inzwischen bewusst war, dass Lasse an meiner Situation völlig unschuldig war.
»Bücher natürlich«, klärte Lasse mich bereitwillig auf. »Katalie liebt Bücher, sie sagt, wer ein Buch kennt, kennt eine Welt, wer mehrere Bücher kennt, kennt auch sich selbst. Klingt sehr weise, oder? Ich habe schon überlegt, ob ich mir den Satz ins Schaufenster hängen sollte. Auf einem Spruchband vielleicht.«