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Im Literaturhaus nahm er die Treppe, nicht den Fahrstuhl. Obwohl er für sein Alter gut in Form war, konnte es nicht schaden, auf die Gesundheit zu achten. Für Myriam, obwohl sie für eine so junge Frau erstaunlich bescheidene sexuelle Ansprüche stellte. Außerdem wollte er natürlich nicht, dass man ihn für Myriams Vater hielt.

Im ersten Stock wurde er fast von einer Frau umgerannt, die mit wehendem Mantel nach unten stürmte. Sie eilte weiter, ohne sich zu entschuldigen.

Nur wenige Mäntel hingen im Vorraum des Lesesaals, das war ein gutes Zeichen. Tagsüber konnte es dort recht unruhig zugehen. Man hätte den Studenten keine Mitgliedschaften anbieten sollen. Diesen Fehler hatte man allerdings schon lange vor seiner Zeit gemacht, daran ließ sich wohl nichts mehr ändern.

Als er den Lesesaal betrat, stutzte er einen Moment lang. Würde er seinen Gast überhaupt erkennen? Das letzte veröffentlichte Foto von ihm war immerhin 20 Jahre alt.

Am verabredeten Treffpunkt, den roten Ledersesseln im hinteren Teil des Saales, saß nur eine Person. Ein dicker alter Mann mit einem Schopf eisengrauer Haare beugte sich tief über den Folianten, den er auf dem Schoß hielt. Seine Jeans hatte Flecken, und der Trenchcoat war an der Schulter eingerissen. Konnte das wirklich …?

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