Главная » Mord im Lesesaal. Zürich-Krimi читать онлайн | страница 21

Читать книгу Mord im Lesesaal. Zürich-Krimi онлайн

21 страница из 66

Sie ließ ihren Blick unscharf werden, um nur noch Farben und Hell und Dunkel vor sich zu haben. Schmutzigschwarz. Tiefenschwarz. Grelle Lichtpunkte in Gelb und Blau. Seltsam schön, wenn man nicht genau hinschaute. Grelb und Pickblau. Lichtblau und Blaulicht. Braubleich. Grelles Gericht. Jemand würde über sie richten. Nicht über ihre schlechte Lyrik. Sondern über sie, über ihre Tat. Ihre Untat, die sich nicht ungeschehen machen ließ.

Irgendwann musste sie in den Lesesaal zurückkehren, schließlich hatte sie heute Abend dort Aufsicht. Das sagte ihr das Pflichtgefühl, aber seine Stimme war leise, überlagert vom Dröhnen der Schuld, die sie auf sich geladen hatte. Spielte überhaupt noch irgendetwas eine Rolle? Sie rutschte weiter auf das Fensterbrett und schaute hinunter auf den Limmatquai. Dritter Stock, vielleicht würde sie einen Sprung überleben, möglicherweise querschnittsgelähmt. Ihr Noch-Freund Mark würde sich verpflichtet fühlen, bei ihr zu bleiben, jedenfalls für eine gewisse Zeit. Grace Period. Amazing Grace. Nicht für sie.

Правообладателям