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»Senator, schön, Sie wieder einmal begrüßen zu dürfen. Womit können wir Ihnen dienen?«, meldete sich eine sinnliche, weibliche Stimme.

»Ist Jade frei?«

»Für Sie immer, Senator«, antwortete die Frau nach kurzem Zögern. »Es dauert allerdings etwa anderthalb Stunden.«

»Kein Problem, ich wollte sie sowieso für zehn Uhr bestellen, in mein Haus, wie üblich. Ist das in Ordnung?«

Selbstverständlich war es in Ordnung. Er war ein geschätzter VIP Kunde beim VIP Service.

Mit der Aussicht auf Jade ging das Sichten der Post zügig vonstatten. Meist waren es Bettelbriefe, die sowieso an sein Büro im Kongress adressiert sein sollten. Sein Sekretär würde sich darum kümmern. Zwei anonyme Briefe ohne Absender waren auch dabei. Die wanderten ungeöffnet in den Papierkorb. Den großen, braunen Umschlag hob er bis zuletzt auf. Der sah ganz nach Arbeit aus. Es war stickig in der Bibliothek, er brauchte frische Luft. Kauend öffnete er die Glastür und trat auf die Terrasse. Die kühle Frühlingsluft tat gut. Er sog sie gierig ein, atmete tief durch und fühlte sich wieder frisch, als er ins Zimmer zurückkehrte. Die Terrassentür blieb einen Spalt offen. Er trank einen Schluck Wasser, bevor er die Bar mit den härteren Sachen öffnete. Zeit für seinen Drink. Whiskey, irischer Whiskey mit ›ey‹, Jameson, pur, nichts anderes durfte es sein seit er hier wohnte. Mit dem Glas und einer Zigarre zog er sich in den Sessel zurück. Misstrauisch betrachtete er den braunen Umschlag. Beim ersten Blick auf den Poststempel hatte er an Neill Douglas gedacht, den Senator des Staates Illinois aus Chicago, der als sein Vize dem gleichen Komitee vorstand. Der Absender lautete allerdings auf einen anderen Namen: Dragon, seltsam. Als fürchtete er, sich zu vergiften, öffnete er das Kuvert umständlich. Es enthielt einen handschriftlichen Brief und einige Blätter Beilagen, Originaldokumente und Kopien. Als er die erste Beilage sah, erbleichte er.

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