Читать книгу Das Komplott der Senatoren онлайн
13 страница из 106
Es blieb nur noch die kleine Polstergruppe in der Mitte der Bibliothek. Er drehte sich um, richtete den Strahl der Lampe auf die Sessel und machte einen Satz rückwärts, als wäre er in Mike Tysons linken Haken gelaufen. Er prallte mit dem Rücken an die Schreibtischkante und ging stöhnend zu Boden. Aus einem der Sessel starrte ihn der Senator mit offenem Mund und aufgerissenen Augen an, reglos, lautlos, totenstill. Sekundenlang konnte er den Blick nicht von diesem Gesicht abwenden, vergaß vor Schreck, die Lampe auszuknipsen. Der alte Mann bewegte sich nicht, er blinzelte auch nicht, er war tot. Heilige Scheiße!, ein toter Senator gehörte nicht zum Job, ganz und gar nicht. Am liebsten wäre er wie der Blitz aus dem Haus gerannt, hätte er nicht den braunen Umschlag auf den Knien des Toten gesehen. Mit äußerster Vorsicht näherte er sich dem Sessel, jederzeit sprungbereit, als könnte ihm der Senator plötzlich an die Gurgel fahren. Ohne den reglosen Körper zu berühren, zog er den Umschlag unter den toten Händen hervor. Dragon, Chicago, der Absender stimmte, es war der gesuchte Brief, aber der Inhalt fehlte. Nicht gut, ganz schlecht. Er wusste jetzt mit Bestimmtheit, dass die Ware hier war, wenn der Alte die Papiere aus dem Umschlag nicht vernichtet hatte. Unter normalen Umständen hätte er ohne weiteres in den sauren Apfel gebissen und das ganze Haus durchsucht, aber ein toter Senator war kein normaler Umstand. Er saß bis zum Hals in der Scheiße, soviel war klar. Wenn die Cops mit ihren Einsteins hier auftauchten, war es nur noch eine Frage der Zeit, bis ihn, trotz aller Vorsicht, irgendeine verdammte Hautschuppe unweigerlich ans Messer lieferte. Dieser Routinejob entwickelte sich zu einer ganz miesen Nummer, aus der er so schnell wie möglich aussteigen musste, bevor er die Nerven verlor. Er schob den Umschlag wieder an seinen Platz, schlüpfte hinaus, und verließ das Haus über die Terrasse in dem Moment, als es an der Haustür klingelte.