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Im Haus des Senators brannte kein Licht.

Geräuschlos und unsichtbar huschte die schwarze Gestalt durch den Park, schlich dem Haus entlang, prüfte Türen und Fenster und kletterte schließlich behände wie eine Katze am Grünzeug hoch auf die Terrasse. Vorsichtig spähte der Eindringling durchs Fenster, hinter dem die Bibliothek des Senators liegen musste. Nichts rührte sich, das ganze Haus schien zu schlafen. Die Dunkelheit der mondlosen Nacht war nahezu vollkommen. Vom Streulicht des Quartiers drang kaum etwas durch den dichten Baumbestand, der den Park umgab. Er tastete nach der Klinke der Terrassentür und erschrak. Seine Hand zuckte blitzschnell zurück, als hätte ihn ein Stromschlag getroffen. Die Tür hatte sich mit leisem Knarren bewegt, sie war offen. Er kauerte für kurze Zeit an der Mauer, atmete tief durch und horchte angestrengt. Alles blieb still. Geduckt drückte er die Tür mit einer schnellen Bewegung etwas weiter auf. Wieder spitzte er die Ohren. Keine Reaktion. Er schlüpfte rasch hinein, knipste die Taschenlampe an und ließ den Lichtkegel langsam durch den Raum schweifen. Bis auf die paar hundert Bücher, die wohl noch niemand gelesen hatte, die schweren Ledersessel und den Schreibtisch war die Bibliothek leer, und doch hatte er das ungute Gefühl, beobachtet zu werden. Vielleicht lag es am sauren Geruch erkalteter Zigarren und abgestandener Drinks, der im Raum hing. Vielleicht zerrte auch einfach die Tatsache an seinen Nerven, dass er noch nie in das Haus einer so prominenten und wichtigen Persönlichkeit eingestiegen war. Wie auch immer, jedenfalls befand er sich im richtigen Zimmer. Wenn die Ware im Haus war, dann mit Sicherheit in der Bibliothek, hatte sein Auftraggeber behauptet. Alarmanlage und Safe fehlten im Haus. Der Senator brauchte keine technischen Spielereien, er stand zum Glück über diesen Dingen.

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