Главная » Das Komplott der Senatoren читать онлайн | страница 41

Читать книгу Das Komplott der Senatoren онлайн

41 страница из 106

An diesem Abend hatte keiner Lust auf ein gemeinsames Essen, das sonst zum Tag gehörte, wie das Schrillen des Weckers am frühen Morgen. Um acht Uhr rief Lee die Transportfirma in Chicago an. Die freundliche Sachbearbeiterin bestätigte ihm nach kurzer Suche, was er im Grunde genommen schon wusste. Das Material hatte die USA auf diesem Schiff verlassen, daran gab es keinen Zweifel. Resigniert nahm er zur Kenntnis, dass die Versicherung wenigstens einen Teil des Schadens bezahlen würde. Die Sache stank zum Himmel. Mit dieser Spassky stimmte etwas ganz und gar nicht. Er kannte sich selbst gut genug, dass er gar nicht erst versuchte, die Geschichte zu verdrängen. Ohne zu wissen, was los war, fände er keine Ruhe mehr. Wenn sich die offiziellen Stellen blind und taub stellten, musste er die Sache selbst in die Hand nehmen.

Ein paar Minuten später saß er wieder im Auto und ließ sich, mit einer Taschenlampe bewaffnet, zum Hafen fahren. Diesmal schlich er sich vorsichtig an den Frachter heran. Der Kai lag verlassen im Dunkeln. Auf dem Schiff brannten nur die Positionslichter, und einige Fenster des Deckhauses waren erleuchtet. Er blieb stehen, horchte, schaute sich angestrengt nach allen Seiten um, dann näherte er sich dem Fallreep. Kein Mensch war zu sehen, nur das gleichmäßige Plätschern des Wassers und das verhaltene Brummen der Generatoren waren zu hören. Er setzte einen Fuß auf die Treppe. Das Metall ächzte leise und er hielt erschreckt inne. Als alles ruhig blieb, wagte er den nächsten Schritt. Unendlich langsam stieg er die Treppe entlang der Schiffshülle hinauf. Wieder horchte er angestrengt, bevor er einen Blick aufs Deck wagte. Schwarz und verlassen lag die Ladeluke vor ihm und ein erleichtertes Grinsen huschte über sein Gesicht, denn trotz der Dunkelheit konnte er deutlich erkennen, dass sie noch offen war. Er schwang sich über die Reling, als ihn plötzlich ein heller Lichtstrahl traf. Eine Tür am Deckhaus flog auf und Stimmen ertönten. Blitzschnell sprang er aufs Fallreep zurück und kauerte sich in der Dunkelheit an die Schiffshülle. Niemand rief nach ihm. Gott sei Dank, sie hatten ihn nicht gesehen. Schon atmete er auf, doch kurz danach näherten sich schwere Schritte. Wenn das die verfluchten Goondas waren, hatte er ganz schlechte Karten. Seine Muskeln spannten sich. Mit jeder Faser seines Körpers bereitete er sich auf den unvermeidlichen Angriff vor. Das dumpfe Geräusch der Schritte war jetzt unmittelbar über seinem Kopf, aber es verstummte nicht wie erwartet. Der Unbekannte ging weiter. Ein Matrose vielleicht, der seine gewohnte Runde machte. Erst als er ihn nicht mehr hörte, wagte sich Lee aus seinem Versteck. Noch vorsichtiger als bisher huschte er, jede Deckung ausnützend, zur Luke und glitt geräuschlos wie eine Schlange die eiserne Leiter hinunter in den nachtschwarzen Laderaum.

Правообладателям