Читать книгу Das Komplott der Senatoren онлайн
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Morgen. In seinem geistigen Logbuch machte er den betrüblichen Eintrag: 09:00, der dritte Tag! Küste gesehen. Immer noch keine Kommunikation. Kurs Nord. Wenn er nur wenigstens einen Blick auf das Navigationsgerät werfen könnte. Ein paar Mal war er versucht, die Brücke zu betreten und seine Tarnung auffliegen zu lassen, nur um endlich zu erfahren, wo sie sich, verdammt noch mal, eigentlich befanden. Zwei Tage nach Westen, jetzt ziemlich genau nach Norden. Er versuchte sich die Landkarte der Golfregion vorzustellen. Oft genug hatte er sie in den Nachrichten gesehen, aber nie wirklich hingeschaut. Ein paar Klicks auf seinen Handy-Bildschirm hätten genügt, um ihm genau zu zeigen, wo er war, aber ohne Verbindung ins Netz nützte ihm auch das GPS-Modul herzlich wenig. 21°34’21.05«N 37°54’34.41«E, wusste der Geier, welch gottverlassene Gegend das war, das Rote Meer? Er hatte die ersten sechzig Stunden in seinem seltsamen Gefängnis erstaunlich problemlos überlebt, umso mehr ärgerte ihn, tatenlos herumsitzen zu müssen. Höchst unzufrieden mit sich und der Welt tigerte er in der engen Kabine hin und her, schaute manchmal durchs Bullauge aufs immer gleiche Bild. Brillant blaues Wasser, strahlend blauer Himmel mit fernen Quellwolken und ein Horizont, dessen verschwommene Linie ebenso gut ein Küstenstreifen sein konnte.