Читать книгу Tatort Alpen. Sammelband Alpen-Krimis онлайн
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Birne trabte trotzig durch das Sauwetter. Bruno hatte ihn eine Kreuzung zu früh rausgelassen. Alles wurde nass in Sekundenschnelle, sein leichter Kittel war zu dünn für diesen Sturm. Er fühlte sich gereinigt, er fühlte seine Kraft wachsen. Er kehrte durch den Regen zurück nach Hause, wo so viel Schicksal und Prüfung auf ihn warteten, wie noch nie an einem Ort, den er Zuhause genannt hatte.
Er musste niesen und beschloss, einer Erkältung keine Chance zu geben, sich jetzt in ihm breitzumachen. Er würde kämpfen gegen alles. Er hatte neu angefangen, nichts konnte ihn umwerfen. Seine Schuhe, seine Socken waren wie ein einziger feuchter Brei an seinen Füßen. Ihm war nicht kalt, er konnte schneller gehen als jede Kälte, die in ihm aufziehen wollte.
Sein Haus hob sich mit einem noch dunkleren Grau gegen das Grau des Himmels ab. Es gab kein Licht in seinem Stockwerk und auch keines in dem der Toten – das hieß, ihre Jungen waren weg. Nur in den früh heruntergelassenen Rollläden der Kemals im Erdgeschoss waren gelbe Schlitze zu sehen. Sie hatten was zu verbergen und schauten gemein in die Welt hinaus. Ohne sich abzutrocknen, beschloss Birne, würde er sie nun aufsuchen und ihnen alles vor die Füße knallen, bis er fertig wäre mit ihnen.