Читать книгу Staatsfeinde онлайн
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»Du denkst an deine Mutter«, stellte Leni fest, die sein Mienenspiel aufmerksam beobachtete.
Er schüttelte den Kopf. »Nein – ja, doch, irgendwie schon.«
»Sie tut mir so leid, Phil. Ich habe sie ja nur einmal kurz gesprochen …«
»Kurz bevor sie der Zufall umgebracht hat«, unterbrach er düster. »Es gibt Zufälle, die töten wie die Kugel eines Wahnsinnigen den alten Rosenblatt getötet hat.«
»Die Wahrscheinlichkeit, an Krebs zu sterben, ist leider viel höher als die, von einer Kugel getroffen zu werden«, versuchte sie zu trösten. »Entschuldige«, fügte sie hastig an, als sie sein betroffenes Gesicht sah.
»Du musst dich nicht für eine Tatsache entschuldigen. Das ist unlogisch.«
Ihre leise Antwort ging in Chopins Trauermarsch unter. Das blonde Gift rief an.
Die Chefstrategen der PR-Agentur Stein waren im Wolkenkuckucksheim versammelt, wie er das Sitzungszimmer mit der besten Aussicht Kölns nannte. Das übliche Brainstorming für einen neuen Auftrag war im Gang. Er verspürte den starken Drang, sich gleich wieder in die Gebärmutter zurückzuziehen. Brainstorming hielt er für verlorene Zeit. Beauty Contests, um den Chef zu beeindrucken, wäre seiner Meinung nach die korrekte Bezeichnung für Brainstormings.