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Köln

Was hatte die Berliner Kommissarin an sich, dass sie ihr nicht mehr aus dem Kopf ging, fragte sich Julia. Es fiel ihr schwer, sich nach dem Essen im Funkhaus wieder auf die Arbeit zu konzentrieren. Obwohl sie im Grunde nur kurz miteinander gesprochen hatten, fühlte sie sich mit Chris verbunden, als wären sie alte Bekannte, bereit, gemeinsam durch dick und dünn zu gehen. Bereit, den Fall der Geschworenen gemeinsam zu lösen? Was bildete sie sich ein? Chris war sicher eine erfahrene Ermittlerin des Bundeskriminalamts. Das BKA besaß alle Ressourcen, um diesen Hetzern auf die Spur zu kommen, sie verfügte nur über Internet, ein paar gute Beziehungen und Intuition. Verbissene Entschlossenheit gehörte auch dazu, aber das galt auch für Chris. Die Frau gab ihr mehr Rätsel auf, je länger sie über sie nachdachte. Wie konnte so ein sinnliches Mädchen – das war sie, keine Frage – den harten Job in der höchsten Mordkommission der Republik aushalten? Eines Tages müsste sie genau diesem Widerspruch auf den Grund gehen. Sorgsam, als wäre sie zerbrechlich, steckte sie die Visitenkarte der Kommissarin, die noch immer auf dem Tisch lag, in die Brieftasche.

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