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»Wenn das nur heiße Luft war, warum sagst du es mir dann überhaupt?«
Sie war nun doch im Begriff, sich wieder aufzuregen.
»Weil wir uns vertrauen, Julia, ohne Einschränkungen.«
Die Antwort gefiel ihr, was den Ärger über Fischer allerdings nicht verminderte. »Etwas an ihm treibt mich einfach jedes Mal zur Weißglut«, sagte sie wie zu sich selbst.
»Fischer? Denk an etwas Schönes beim nächsten Interview.«
Sie kannte jetzt eine Methode. »Ich werde es versuchen. Was mich aber schon wundert, ist seine Beziehung zu John Stein. Weshalb regt er sich so auf, weil wir die PR-Agentur erwähnen?«
Martin zuckte die Achseln. »Ich denke, das interessiert uns im Augenblick nicht. Der Fokus bleibt auf den zu erwartenden nächsten Zügen der Geschworenen.«
»Klar, Chef.«
Sie wandte sich zum Gehen.
»Haben wir uns verstanden?«, fragte er zur Sicherheit.
Er misstraute jedem Satz, den sie mit Chef abschloss, und das üblicherweise mit gutem Grund.
»Klar, Martin«, antwortete sie lächelnd, um ihn zu beruhigen.
Sie setzte sich an den Computer, um die Tweets zu #dieGeschworenen nochmals genau anzusehen. Eine Stunde lang vergaß sie alles um sich herum, versunken im Netz, einer Parallelwelt, die für viele Menschen zur einzig maßgebenden Wirklichkeit geworden war. Der Anruf aus der Kita schreckte sie auf. Solche Anrufe waren die schlimmsten. Die Hand zitterte, als sie auf Empfang drückte.