Читать книгу Station 9 онлайн
30 страница из 107
Er spürte das schadenfrohe Grinsen förmlich im Nacken.
»Beine zusammen, strecken! So ist‘s gut.«
Er hing fast waagrecht über dem Abgrund, Gesicht nach unten.
»Jetzt machen wir den ersten Schritt.«
»Wir?«
Die verzweifelte Scherzfrage war nicht vom Schrei eines Bussards zu unterscheiden.
»Gut so, und nun lassen Sie das Seil ein wenig schleifen und machen einen Schritt mit dem andern Fuß.«
Er hatte verstanden. Es war im Grunde lächerlich einfach. Langsames Gehen auf rauem Beton, nur eben senkrecht nach unten statt geradeaus, wie normale Menschen sich bewegen.
Endlich im unteren Drittel angekommen, stellte er fest, schon seit Ewigkeiten keinen von Nicks bissigen Kommentaren mehr gehört zu haben. Der Boden rückte in Zeitlupe näher. Zum ersten Mal wagte er, den Kopf etwas anzuheben. Da stand sein sauberer Freund, winkte herauf und filmte weiter mit seinem Handy.
Es wirkte wie ein letzter, tödlicher Adrenalinschub. Er ließ dem Seil zu viel Spiel, stoppte dann abrupt. Die Füße lösten sich vom Beton. Frei hängend drehte er Kapriolen, bis er die Orientierung verlor. Nicks Gelächter verstummte erst, als er, losgelöst vom Seil, wütend auf ihn zu stürmte. Der Kampf ums Handy endete mit Jamies klarer Niederlage.