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Das Café Landtmann beim Burgtheater war eine Oase der Ruhe, trotz oder wegen der dezenten Klänge aus dem Piano. Ein alter Herr, makelloses Jackett, blütenweißes Hemd und korrekte Fliege wie am ersten Arbeitstag, trat an ihren Tisch. Auf dem Namensschild stand: Herr Karl. Statt widerwillig nach ihren Wünschen zu fragen, wie Chris befürchtete, begrüßte er Mona freudig überrascht:

»Frau Dr. Saatchi, schön, Sie zu sehen. Ein Verlängerter, schwarz wie immer?«

»Selbstverständlich Herr Karl«, antwortete sie, nicht im Mindesten überrascht.

»Er vergisst keinen Gast – niemals«, erklärte Mona, nachdem auch sie ihre Melange bestellt hatte.

»Nicht zu fassen. Wann bist du das letzte Mal hier gewesen?«

Sie überlegte. »Das muss mindestens zehn Jahre her sein.«

Die Atmosphäre des Wiener Kaffeehauses umhüllte und beruhigte sie wie die schützende Gebärmutter. Jedenfalls stellte Chris sich die Zeit vor der Geburt etwa so vor. Sie saßen schweigend am Marmortisch. Monas Blick driftete ab – in die Vergangenheit?

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