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»Vergiftung?«, fragte sie Jamie, obwohl sie keines der typischen Symptome gesehen hatte.
Er schüttelte denn auch den Kopf, in Zeitlupe, abwesend, ungläubig auf den Schauplatz des zweiten Aktes des Dramas vom Billrothhaus blickend.
»Ein allergischer Schock vielleicht«, sagte er auf dem Rückweg ins Hotel. »Allerdings …«
Er dachte den Gedanken nicht laut zu Ende, und sie wollte nicht schon wieder als Ermittlerin auftreten. Beim Aufzug blickten sie sich schweigend an, kehrten in neuer Eintracht um und steuerten die Bar an. Der Schock saß zu tief, um jetzt einfach in den Urlaubsmodus zurückzufallen. Das ging nur mit genügend Alkohol.
Die Augen der wenigen Gäste im Halbdunkel klebten am Fernsehbildschirm. Der tragische Vorfall im Belvedere dominierte die News auf allen Kanälen, als hätten Islamisten die Reise zu ihren 72 Jungfrauen im Marmorsaal angetreten.
»Lauter!«, rief ein Gast.
Der ORF berichtete live von der eilig einberufenen Pressekonferenz. Der Zustand von Gesundheitsministerin Dr. Doris Strasser sei nach wie vor sehr kritisch, ließen die Ärzte verlauten. Man ermittle in alle Richtungen. Ein Anschlag könne nicht ausgeschlossen werden. Chris schüttelte den Kopf, während sie das Gesagte für Jamie auf Englisch zusammenfasste.