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»Ich muss leider zurück ins Büro«, entschuldigte sie sich bei Jeanne mit einem Seufzer.
Sie stand auf, betrachtete sich von allen Seiten im Spiegel und lobte das gelungene Meisterwerk. Ohne Zopf fühlte sie sich leicht, beschwingt gar und um Jahre jünger. Jeanne betrachtete sie in stiller Bewunderung ihrer Arbeit. Die Augen glänzten oder waren es Freudentränen?
»Was geschieht mit dem schönen Haar, Madame?«, fragte sie tonlos.
Chris hatte den alten Zopf beinahe vergessen. Die Zeit drängte, die beste Voraussetzung für gute Einfälle. Mit einem letzten Blick auf die verlorene Haarpracht sagte sie:
»Den Zopf schenke ich Ihnen.«
»Neiiin!«
Wieder hörte die Welt auf, sich zu drehen. Die Chefin materialisierte sich wie aus einer höheren Dimension. Bevor sie die Standard-Frage stellen konnte, bekräftigte Chris ihren Entschluss:
»Ich schenke den Zopf meiner Künstlerin Jeanne.«
Um deren drohende Ohnmacht zu verhindern, drängte sie zum Aufbruch. Zum Abschied flüsterte sie der Guten ins Ohr:
»Nicht zu billig verkaufen, Jeanne, mindestens fünfhundert – und grüßen Sie mir Paris.«