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Jens Haase füllte neue Bohnen in seine Espressomaschine, als sie eintrat. Er blickte nur kurz auf.
»Sie wünschen?«
Danach widmete er sich wieder dem Kaffee, seiner großen Leidenschaft. Er kannte jede exotische Bohne und besaß sie auch.
»Herr Haase, Jens Haase?«, fragte sie lächelnd.
»Ja, was …«
Er stockte, starrte sie mit offenem Mund an, sprachlos. Das war an sich nichts Ungewöhnliches. Sprechen gehörte nicht zu seinen Leidenschaften. Er war der stille Schaffer im Präsidium, mit allen nützlichen Datenbanken per du und gehörte, seit sie sich erinnern konnte, zum Inventar wie das Mobiliar – mit vergleichbarer Präsenzzeit. Sie vermutete schon lange, er wohne im Büro, hatte allerdings sein Bett noch nicht gefunden. Vielleicht brauchte er keins bei dem Kaffeekonsum.
»Bekomme ich auch einen Ristretto?«, fragte sie, um den Bann zu brechen.
»Sie sind es wirklich – das ist ja …«
»Anders, wollten Sie sagen?«
»Praktisch.«
Sie brach in Gelächter aus. Ein besseres Urteil zu ihrer neuen Erscheinung war von seinem analytischen Verstand nicht zu erwarten. Sie nahm es als Kompliment, denn praktisch war die Kurzhaarfrisur allemal, viel praktischer als der Rapunzel-Zopf.