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»Herr Haase, hat sie sich bei Ihnen gemeldet?«, fragte Staatsanwältin Winter hinter ihrem Rücken.

Sie drehte sich in Zeitlupe um. »Meinen Sie mich?«

Eine Schrecksekunde blieb es still. Winters Augen blitzten kurz auf, bevor sie in der üblichen, tiefgefrorenen Tonlage fragte:

»Wo stecken Sie die ganze Zeit? Ich habe mehrfach versucht, Sie anzurufen. Kommen Sie!«

Chris hatte eine ironische, ja zynische Bemerkung zur schrägen Ponypartie erwartet und sich auf den Schlagabtausch gefreut – aber nicht nichts. Enttäuscht nahm sie die Tasse, die Haase ihr reichte, murmelte etwas von »leerem Akku« und folgte Winter ins Büro der Staatsanwaltschaft. Sie versuchte, das eisige Schweigen mit der Versicherung zu brechen, der verlangte Abschlussbericht würde pünktlich bis Mittag auf ihrem Schreibtisch landen.

»Es geht nicht darum«, gab die Staatsanwältin nervös zurück.

Als sie sich gegenübersaßen, schob sie eine Akte über den Tisch.

»Das LKA hat Mist gebaut. Lesen Sie!«

Fälle, in denen sie Kollegen an den Karren fahren musste, hasste sie besonders, und Winter wusste es. Sollte das eine Art Strafaktion werden für häufige Alleingänge? Bevor sie die Akte aufschlug, suchte sie die Antwort in Winters Augen, doch da gab es nichts zu lesen.

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