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»Toll, dass ich helfen konnte«, brummte er, ohne ihren Optimismus zu teilen.
Er glaubte nicht daran, dass das immer noch namenlose Mädchen selbst überhaupt wusste, woher es kam und wer es ins Hotelzimmer verschleppt hatte. Langsam aber sicher sehnte er sich zurück ins Büro, ein Gefühl, das er bisher nicht gekannt hatte.
»Was wird aus der Kleinen?«, fragte er.
Er kannte die Antwort, überließ es aber gerne seiner Partnerin, die brutale Wahrheit auszusprechen. Sie tat es ohne Wenn und Aber:
»Sie wird in ein Waisenhaus gesteckt, wo man sie bei nächster Gelegenheit an eine andere Bande verkauft – oder an dieselbe.«
»Das dürfen wir nicht zulassen.«
»Nein.«
Damit war das Thema vorerst erledigt. Keiner kannte ein Rezept, um die Zustände zu ändern. Wie Angehörige vor dem OP gingen sie schweigend auf dem Flur auf und ab, bis sich die Tür zum Spielzimmer wieder öffnete. Die Psychologin trat heraus, zufrieden lächelnd.
»Jelena zeichnet.«
»Jelena?«, riefen sie wie aus einem Mund.
Die Psychologin nickte. »Sie heißt Jelena, einfach nur Jelena. An einen Nachnamen erinnert sie sich nicht. Natascha heißt übrigens ihre Freundin.«