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Sofia rümpfte die Nase. »Und es stinkt zum Himmel. Dieses Räumungskommando, die verdammte Geheimniskrämerei des Colonels, der Abtransport und möglicherweise die Eliminierung von Zeugen – das alles weckt ganz böse Erinnerungen, wenn du verstehst, was ich meine.«
Er verstand sie sehr gut.
»Nos?«, fragte er nur.
Sie nickte stumm. Nos, die Nase, war der Spitzname des Pakhan, des unbekannten obersten Bosses des mächtigen Tambowskaja Kartells in Sankt Petersburg, das sich neuerdings sehr aktiv mit Internet Pornographie der ganz harten Sorte beschäftigte.
»Fragen wir unseren Freund Colonel Zorin«, brummte er mit bitterem Grinsen.
Dahlem
Chris zögerte auszusteigen, obwohl sie eigentlich leichten Herzens hätte aus dem Auto ins Haus und in Jamies Arme springen müssen. Hier in Dahlem war alles perfekt. Das hoffentlich nicht mehr lange kinderlose Ehepaar Roberts bewohnte eine der schönsten Villen im vornehmen Viertel, einen Prunkbau aus der Jahrhundertwende, um den sie jeder Yuppie Investmentbanker beneiden würde. Ein alter Freund mit Verbindungen zum preußischen Hochadel überließ ihnen das Haus mit der einzigen Auflage, es zu bewohnen – zu einem lächerlich niedrigen Mietpreis, den zu zahlen sie sich fast schämte.