Читать книгу Strohöl онлайн
15 страница из 126
Ihr Gastspiel war beendet. Sie hatte den Kanister aus dem Lager der Fracking Anlage zwar nicht retten können, war aber überzeugt, auch ohne dieses Beweisstück genug in der Hand zu haben, um den Verantwortlichen der NAPHTAG ordentlich auf die Zehen zu treten. Sie rief ein Taxi, schulterte die Tasche und verließ das Haus.
LEVERKUSEN
Fabian Schröder betrat das Sitzungszimmer als Letzter. Vertieft in die Lektüre des druckfrischen Berichts über den Anschlag auf sein Projekt am Bodensee, würdigte er die übrigen Sitzungsteilnehmer keines Blickes. Er sparte sich die üblichen Floskeln zur Begrüßung und Eröffnung, sagte nur:
»Meine Herren, dies ist eine Krisensitzung.«
Um die bedrohliche Lage zu unterstreichen, legte er eine Pause ein, während sein Blick über die Anwesenden schweifte. Es war der harte Kern des Fracking Projekts Kranich, und er fragte sich, was er dabei gedacht hatte, den Grünschnabel Tim Jansen als Organisator mit ins Boot zu holen. Der Versuchsleiter und Ingenieur Niklas Kolbe war nicht zu beneiden, diesen Schnösel am Hals zu haben. Das hatte er ihm auch ziemlich direkt zu verstehen gegeben, aber was konnte er dagegen tun? Jansen war der Neffe und Protegé des Finanzvorstands Finn Matthes, und der wiederum die graue Eminenz im Konzern. Ohne dessen Wohlwollen konnte er sich den Aufstieg in den Vorstand abschminken. Die einzige Chance bestand darin, Jansen derart offen ins Messer laufen zu lassen, dass ihn sein Onkel freiwillig aus dem Verkehr ziehen würde. Jansen war nahe an diesem Punkt, schloss er aus dem Bericht des Organisators. Er knallte den Wisch auf den Tisch und fragte: