Читать книгу Strohöl онлайн
38 страница из 126
»Keine Ursache. Wie gesagt, ich muss mich jetzt leider entschuldigen.«
Damit verließ sie ihr Reich.
»Was war denn das?«, fragte sie den Herrn, den sie Hendrik nannte, seit er mehr oder weniger zufällig ihr Trauzeuge geworden war. »Was verschlägt dich nach Berlin?«
»Zwei Fragen, eine Antwort«, sagte er lächelnd, »aber erst will ich wissen, wie es um die junge Ehe steht.«
»Jamie hat mich heute verlassen.«
Sein betroffener Gesichtsausdruck erinnerte stark an ihren Ehemann.
»Nicht was du denkst«, beruhigte sie lachend. »Er leitet ein Seminar am Imperial College für drei Monate.«
»Dein Humor wird dich eines Tages in ernsthafte Schwierigkeiten bringen.«
»Ich liebe Schwierigkeiten. Das weißt du.«
»Genau deswegen bin ich hergekommen.«
»Also doch mehr als ein Höflichkeitsbesuch.«
Er gab ihr die magersüchtige Akte, die auf dem Schreibtisch lag, mit der Bemerkung:
»Vielleicht hast du schon davon gehört.«
Misstrauisch überflog sie die wenigen Blätter, während sie versuchte, Richters Hintergedanken zu erraten.