Читать книгу Strohöl онлайн
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Zwei Kollegen der Stadtpolizei standen mit einem älteren Mann im blauen Overall am Eingang. NAPHTAG = KILLER hatte jemand in schwarzer Farbe an die Wand gesprüht. Sie fand den Text nicht so spannend wie die Sonnenblume, dem Gerücht nach das Logo von Gaia. Vielleicht ein Trittbrettfahrer – vielleicht auch nicht. Sie war der geheimnisvollen Gruppe noch nie so nah gewesen, und doch wurde sie das Gefühl nicht los, bei jedem Griff ins Leere zu fassen.
Der Eindruck verstärkte sich während der Arbeit am Computer. Einzig die Identität der Krähe spuckte die BKA-Datenbank nach nervtötender Suche aus. Der Name Markus Hansen sagte ihr nichts, aber der Mann war aktenkundig wegen massiv überhöhter Geschwindigkeit in einem Kölner Vorort, wo er vor dem Studium gewohnt hatte. Also doch nicht so grün, das grüne T-Shirt. Herr Hansen war fällig für ein längeres Gespräch auf dem Präsidium. Sie griff zum Telefon, zögerte und legte es wieder weg. Ein Fanatiker wie Hansen würde nur unter massivem Druck auspacken, und dazu fehlten die rechtlichen Mittel. Es gab eine bessere Möglichkeit, mehr über die Gruppe Gaia und den flüchtigen Kramer alias Barbarossa zu erfahren. Das andere Flugblatt lag immer noch im Instrumentenkoffer. Open Stage in der ›Blechnerei‹, Frei-tagnacht. Der halbe Campus würde sich dort versammeln, und heute war Freitag.