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»Jetzt hamer den Scheiß Kriech!«, kommentierte Hauptkommissar Hansens türkischstämmiger Kollege in akzentfreiem Hamburger Deutsch an jenem Freitagmorgen in der Kantine des LKA. »Krieg« war kaum übertrieben, wie sich am folgenden Sonntagmorgen herausstellte. Der Anruf aus dem Präsidium erlöste Hansen um fünf Uhr früh aus einem unangenehmen Traum. Er hörte stumm zu, während er versuchte, sich den Schlaf aus den Augen zu reiben.
»Bin schon unterwegs«, brummte er schließlich.
Seine Frau ließ er weiterschlafen. Sie befand sich an einem besseren Ort, mit Watte in den Ohren und einem Lächeln im Gesicht. Überdies wollte er sie nicht damit erschrecken, beim Frühstück anwesend zu sein.
»Wie viele?«, fragte er beim Betreten des Büros.
»Schon über fünftausend«, erwiderte sein Türke mit finsterer Miene. »Die Kollegen von der Bereitschaft haben die muslimische Minderheit in unserm Land wohl gründlich unterschätzt. Aber die Reiterstaffel und Wasserwerfer stehen bereit.«
»Die Bereitschaft braucht mehr von deiner Sorte«, murmelte Hansen und verzog das Gesicht.