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»Vergiss die Verstärkung. Bremen hat das gleiche Problem. Lübeck und Rostock stehen Gewehr bei Fuß.«
»Ick sach‘s ja, Kriech!«
Er legte die Stirn in Falten und fuhr ab.
Rostock
Jonas Ullrich wartete, bis die Wohnungstür ins Schloss fiel, bevor er sich der Treppe zuwandte. Bedrückt und enttäuscht stieg er langsam hinab, ohne auf den Lärm zu achten, der von der Straße ins Haus drang.
»Kennen wir uns?«, hatte der alte Mann mit dem Ulbricht-Bärtchen zum Abschied gefragt.
Ullrich wollte es erst nicht wahrhaben. Eine geschlagene Stunde lang erzählte er seinem ehemaligen Professor für Chemie und verehrten Mentor vom wissenschaftlich-technischen Wunderwerk, das er bei der ›TransX‹ in Lubmin, im nordöstlichen Zipfel Mecklenburg-Vorpommerns, geschaffen hatte. Er redete und redete begeistert auf den alten Mann ein, ohne zu erkennen, dass er ihm nur freundlich zuhörte, aber kein Wort verstand. Sein Mentor war dement. Der scharfe Verstand hatte sich endgültig schlafen gelegt. Trotz seines fortgeschrittenen Alters war es das erste Mal, dass Ullrich hautnah mit dieser Geißel der Menschheit in Berührung kam. Seine Eltern waren früh verstorben, lang bevor der Zerfall des Gehirns einsetzte, ebenso wie seine über alles geliebte Johanna. Die Begeisterung war verflogen. Das gleißende Licht der Junisonne auf dem gewachsten Parkett des Treppenhauses wollte nicht mehr zu diesem traurigen Sonntag passen.