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»Kannst du den auch tragen?«

»Klar, was denkst du denn.«

Sie nahm die zweite Tasche aus dem Schrank. Der Behälter aus dem Kühlhaus der Schlachterei fühlte sich immer noch eiskalt an, obwohl sie ihn zur Sicherheit schon am Abend zuvor geholt hatte. Sie stellte noch eine Flasche mit dem Kräutertee dazu. Es war ihre eigene geheime Mischung, die sie über die Jahre perfektioniert hatte. Der Tee regte den Kreislauf an und stärkte ihn, weshalb die Leute ihn als Zaubertrank und sie als gute Hexe verehrten.

»Wie geht es Alexia?«, fragte sie auf dem Weg zum Haus des Farmers.

»Sie schreit.«

»Das sind die Wehen.«

»Ich weiß, aber Dad sagt, sie ist noch trocken.«

»Dad ist bei ihr?«, fragte sie erschrocken. »Das ist nicht gut, es bringt Unglück, das sollte er wissen. Und die Schwester, ist sie da?«

David nickte eifrig. »Mehr als das: Auch ihre Mutter ist gekommen.«

Nangolo Kawana wohnte mit seinen zwei Kindern aus erster Ehe und Alexia in einer einfachen Holzhütte mit Wellblechdach, wie die meisten Kleinbauern in der Gegend. Zwei Schafe, zwei Ziegen, ein paar Hühner, etwas Mais, Spinat und eine Bananenstaude lieferten das Nötigste, um den Hunger zu stillen. Geld gab es nur, wenn Nangolo Glück hatte und für kurze Zeit im Schlachthof aushelfen durfte, oder wenn man ihn bei der Ernte auf den Feldern am Stausee brauchte. Sie ging davon aus, dass sich zurzeit kein Cent im Haus befand. Die Leute bezahlten ihre Dienste mit Eiern und Gebeten, was wollte sie mehr? Auch sie betete für Alexia, die fast noch ein Kind war. Der Herrgott möge ihr Komplikationen ersparen, denn teure Medikamente konnte sich niemand leisten.

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