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Schon um 1900 hatte ein britischer Arzt Abhängigkeiten zwischen Genen, dem Erbmaterial, und Proteinen, den lebenswichtigen Eiweißstoffen, postuliert. Schon damals vermutete man, dass biochemische Prozesse im Menschen abhängig sein könnten von seinen individuellen Genen. Viel später allerdings entdeckte man, dass Menschen mit genetischen Variationen verschieden reagierten auf gewisse Medikamente. Und erst die neuste Forschung erlaubte Medizinern und Pharmakologen, Medikamente gezielt für bestimmte Genotypen zu testen und zu produzieren. Jonas war ein Experte in einer Technik, die den Einfluss winziger Änderungen des Genmaterials auf die Wirkung von Medikamenten zur Senkung des Herzinfarktrisikos untersuchte. Seine Tätigkeit im Labor und die seiner Mitarbeiter glichen daher eher der Arbeit der Gentechniker als derjenigen der Chemiker wie bei früheren Generationen von Pharmakologen. Helbling und das Topmanagement der Familie sahen das ungeheure Potential dieser Entwicklung sofort, mit der man große Bevölkerungsgruppen mit spezialisierten und wirksameren Medikamenten versorgen konnte und gleichzeitig das Risiko von Nebenwirkungen senkte. Jonas’ Abteilung brauchte sich wahrlich nicht um die Finanzierung ihrer Forschung zu sorgen. Andere Bereiche der Familie konnten nur neidisch zusehen, wie das Geld dem jungen Schnösel nachgeworfen wurde.

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