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»Vielen Dank«, lachte Jonas.
»Keine Ursache. Ach so – war nicht gegen Sie gerichtet. Ich meine: Schade, dass er gehen musste. Tee?«
»Warum nicht.«
Rohner führte ihn ins angrenzende Labor, wo zwischen leise summender Hightech-Zentrifuge, Flaschendrehern, Potentiometern, Kolonienzählern und Titrierautomaten ein mächtiger Erlenmeyerkolben auf einem Dreifuß über einem Bunsenbrenner stand. Darin köchelte eine giftig gelbe Flüssigkeit, in der ein paar zweifelhafte Teebeutel schwammen.
Rohner drehte den Gashahn des Brenners zu. »Der Stift hat gerade frischen Lindenblütentee aufgesetzt«, erklärte er.
Der Stift war der Lehrling, der sich irgendwo zwischen den Gestellen versteckte, und Lindenblütentee hatte Jonas in seinem Leben noch nie getrunken, noch nicht einmal daran gedacht. Warum auch? »Ist jemand krank?«, fragte er spöttisch und leicht schaudernd.
Rohner nahm unbeirrt zwei Reaktionsgläser vom Regal, kippte die Stabmagnete auf den Tisch, die sich sonst in den Gläsern drehten, um die Chemikalien zu mischen, und goss die giftige Lösung ein, die er Tee nannte.