Читать книгу TodesGrant. Der Tod wünscht Gesundheit онлайн
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„Wie Sie meinen …“, steckte der Pfleger die Tablette wieder ein, streifte seine Plastikhandschuhe ab. „Selbstverständlich respektieren wir Ihre Rechte, wo wären wir denn sonst … Und wenn Sie mich fragen, ich glaub Ihnen. Ja, ich glaub Ihnen. So viel Menschenkenntnis hab ich. Nur ein Jahr im Gefängnis, und Sie kennen sich bei den Menschen aus. Ich erwarte mir in Ihrer Schüssel keine Leiche, bestimmt nicht. Das hier ist wirklich nur zu Ihrem Besten. Die besorgen sich ja so oder so eine Stuhlprobe von Ihnen. Dann kommen Sie eben in die Zelle mit dem vergitterten Klo. Ist alles nur eine Frage der Zeit. Gibt Dealer, die holen sich lieber einen Darmverschluss, als dass sie sich wo drauf setzen. Dann weiß man’s halt nach dem Darmverschluss. Verstehen Sie, ich mein es wirklich gut mit Ihnen. Und für Ihre Vernehmung beim Haft- und Rechtsschutzrichter wäre es ebenfalls wichtig. Sehen Sie, das habe ich beinahe vergessen: Angeblich ist der Herr Richter schon unterwegs. Und das heißt bei dem was, ist fast schon ein Wunder. Sonst geht das nämlich nicht so schnell. Das mit den 48 Stunden bis zur ersten Einvernahme steht nur im Gesetz. Bei einem Haft- und Rechtsschutzrichter dauert eine Stunde gleich einmal einen Tag. Ich kenn Untersuchungshäftlinge, die sind rasiert bei uns reingekommen und dann bei der ersten Einvernahme auf ihren eigenen Bart getreten. Ich mein, je besser man mit so einem Richter kooperiert, umso besser stehen die Chancen. Und wenn man ohnehin nichts zu verbergen hat, muss man sich auch für nichts schämen.“