Читать книгу TodesGrant. Der Tod wünscht Gesundheit онлайн
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„Fällt dir was auf?“, fragte einer der Justizwachebeamten neben Gradoneg seinen Kollegen, deutete dabei mit einem Zeigefinger auf die Gesichter hinter den vergitterten Fenstern. „Wie ruhig sie plötzlich heute alle sind. Ist wie bei der Sonnenfinsternis damals … Die spüren, dass hier was nicht stimmt. Sogar die Schwarzen schmeißen ihr Essen nicht aus den Fenstern.“
„Jetzt sagst du auch schon ‚Schwarze‘“, meinte der andere Kollege beleidigt. „Dabei warst du immer einer von den Vernünftigen hier.“
„Steht so in der neuen Dienstanweisung, hast du die nicht gelesen? Ist Vorschrift, im ganzen Gebäude. Sogar in der Angestelltenkantine. Bei diesem Thema sind sie extrem sensibel.“
„Die können mir mit ihren ständigen Dienstanweisungen den Buckel runterrutschen. Ich lass mir doch nicht den Mund verbieten. Für mich bleibt ein Neger ein Neger und damit hat sich’s. So wie bei den Zigeunern und den Tschuschen …“
„Stimmt eh... Ich will halt in der Arbeit meinen Frieden, das ist alles. Und außerdem hab ich dir von der Sonnenfinsternis erzählt … Ich wollte ja nur sagen, dass damals bei der Sonnenfinsternis auch alle so ruhig waren.“