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»Ja, aber wenn was passiert, will’s niemand gewusst haben«, fuhr August fort.

»Das haben wir in den vergangenen 2.000 Jahren Menschheitsgeschichte schon öfter erfahren – das mit dem Sehen und offenen Auges Weggucken. Viele wissen was. Aber wenn es gerade mal nicht opportun ist, wird geschwiegen. Und obwohl alle Bescheid wussten, behaupten dieselben später, dass sie nichts gewusst hätten. Und keiner kann es so recht nachweisen – schließlich haben alle vorher geschwiegen. Es hat so viele Epochen gegeben, wo es immer wieder so gelaufen ist. Wenn massiver Druck dahintersteht, machen Regierende mit ihrem Volk, was sie wollen. Stell dir vor, dir untersagt einer, ein Thema anzusprechen, weil es unrecht ist. Unrecht aber nur im Sinne desjenigen, der das Recht auf seiner Seite hat, also des Staates. Wenn der die Macht hat, dir, sagen wir, eines deiner Kinder wegzunehmen, und damit droht, na, dann ist es doch ein Leichtes, dich zum Schweigen zu bringen. Glaubst du, da wärst du mutig aufgestanden und hättest dagegengeredet? Nein, sage ich, denn es ging ja um deine Kinder, nicht um dich. Das war und ist das Üble an der Sache. Ist auch nicht so, dass es so etwas nicht mehr gäbe. Diese Regime spielen die Leute untereinander aus, geopfert wird ein Nahestehender, nicht du selbst. Jedenfalls ist das ein Mittel, dafür zu sorgen, dass die Leute die Klappe halten. Oder … ach, was weiß ich … Mag sein, das sind die Extreme, im Kleinen geschieht aber häufig dasselbe, tagein, tagaus«, Wiard lief rosa an und geriet beinahe in Rage.

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