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Yanchigong

Es gibt in China spezielle Übungskomplexe, die jeder kampforientierte Wushu-Schüler absolvieren muss. Einer dieser Komplexe ist das yanchigong (砚弛功). Das Schriftzeichen yan bedeutet Tuschestein, und das Schriftzeichen chi steht für entspannen und lockern. Für einen chinesischen Tuschestein wird die Tusche durch sehr langwieriges und langsames Mahlen verarbeitet, um so die beste Qualität zu erreichen. Genauso sind die Übungen des yanchigong – langsame Bewegungen, bei denen sich Spannung und Entspannung abwechseln. Jede Position, die der Körper einnimmt, beeinflusst die inneren Organe, wie ich es bereits am Beispiel der natürlich eingezogenen Brust erklärt habe. Durch das Zusammenspiel der einzelnen Übungen werden nach und nach sämtliche Organe stimuliert, was sich wiederum auf die Energie für das Training auswirkt. Das Training stärkt den Körper, und der starke und gesunde Körper wiederum ermöglicht ein gutes Training. Während des Übens muss sich das Zeitgefühl ändern. Das heißt, der Stundenzeiger der Uhr sollte sich sozusagen in den Minutenzeiger verwandeln. Ohne eine derart veränderte Wahrnehmung der Zeit wäre das traditionelle Gong-Training kaum zu ertragen.

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