Читать книгу Ich geh stiften. In 40 Tagen zu Fuß durch Deutschland – 1.150 Kilometer für mich und einen guten Zweck онлайн
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Für mich geht es nun weiter zu meinem Übernachtungsziel, einem Einfamilienhaus mit Pensionsbetrieb von Werner und Anita K., den Großeltern der Frau vom Cousin meines Freundes Holger. Mit meinem iPad zwecks Orientierung in der Hand laufe ich vielleicht 10 Minuten, als schließlich erneut ein Auto neben mir fährt und immer langsamer wird. Die Seitenscheiben werden heruntergelassen, jemand winkt mich heran. Nach einigen Wortwechseln stellt sich heraus, dass es sich um den Cousin handelt. Ich steige ein und zwei Minuten später sind wir vor Ort. Ich begrüße die Eheleute herzlich und richte die mir aufgetragenen Grüße aus. Als sie von meinem Vorhaben hören, schlagen sie die Hände über dem Kopf zusammen und zeigen mir schließlich mein Zimmer. Ich beziehe als letzter Pensionsgast überhaupt ein Zimmer im Obergeschoss. Das Haus ist verkauft und wird derzeit geräumt, die älteren Herrschaften, weit über 80 Jahre alt und seit 62 Jahren verheiratet, ziehen zu den Enkelkindern. Ich gehe erst mal duschen, behandele meine Füße und lege mich kurz hin. Anschließend laufe ich tatsächlich noch mal in die naheliegende Altstadt, esse ein Fischbrötchen und trinke zwei kleine Bier. Dabei sitze ich in der Sonne und habe zum ersten Mal ein entspanntes, zufriedenes Gefühl in mir. Diese Etappe, auf welche ich mich gefreut, aber zugleich davor Respekt hatte, ist geschafft. Ich habe die freundliche Jaqueline kennengelernt und ein Dach über dem Kopf bei netten Menschen gefunden, einfach herrlich!