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Kurz nach ihrem 15. Geburtstag musste das gewesen sein. Also ungefähr vor einem halben Jahr. Sie wusste es nicht mehr genau.

Sie ertappte sich immer wieder dabei, wie sie versuchte, Ereignisse zeitlich zuzuordnen. Es versetzte sie in Panik, wenn sie das Gefühl bekam, den Überblick über die Zeit zu verlieren. Sie verbrachte manchmal Stunden damit, mühsam zusammenzusetzen, was wann in ihrem Alltag geschehen war, und sie fühlte sich erst wieder sicher, wenn es ihr gelungen war, einen Tag zeitlich ohne Lücken zu rekonstruieren.

Manchmal, wenn jemand so etwas sagte wie: »Meine Güte, die Zeit ist ja wieder wie im Flug vergangen«, fühlte sie sich für einen Moment erleichtert. Offensichtlich kannten auch andere Menschen dieses Phänomen mit der Zeit, die manchmal verschwunden ist. Einfach so. Und wenn es andere auch kannten, dann war mit ihr vielleicht doch alles in Ordnung?

Ja, jedenfalls war er kurz nach ihrem 15. Geburtstag gewesen, dieser Besuch beim Jugendamt, an den sie sich nicht wirklich erinnern konnte. Nur an dieses peinliche Ende, wo sie am liebsten im Erdboden versunken wäre.

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